Interview mit Jörg Heider, Trainer A-Junioren
TuS: Hallo Jörg. Wie bist du zum TuS gekommen?
Heider: Ich habe neben dem Sportplatz im Neubaugebiet gebaut und von klein auf Fußball gespielt. Da meine Kinder Julian und Jasmin im TuS gespielt haben, stand ich oft am Sportplatz und hatte auch Interesse daran Trainer zu werden. Zunächst habe ich bei den Alten Herren gespielt ehe ich über die D2-, C1- und B-Jugend zur A-Jugend kam.
TuS: Seit diesem Jahr hat der TuS wieder eine eigene A-Jugend. Du hast die Aufgabe des Trainers angenommen. Was waren ausschlaggebende Punkte für deine Entscheidung?
Heider: Ich hatte ein sehr langes Gespräch mit Marco Meik, der mir das Konzept vom TuS Lipperode vorstellte. Als ich damals, so doof es sich anhört, als Seniorentrainer zu Viktoria gegangen bin, war ich immer vor Ort. Stellenweise war ich enttäuscht darüber, wie es abgelaufen ist und wie man über mich gedacht hat, trotzdem war es insgeheim immer mein Ziel wieder in Lipperode Jugendtrainer zu werden. Ausschlaggebend war jedoch das Konzept und die Möglichkeiten der Sportanlagen.
TuS: Deine Mannschaft musste vor kurzem durch den tragischen Tod eines Mitspielers einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Wie geht ihr als Team mit der schwierigen Situation um?
Heider: Die Mannschaft hat das sehr gut verkraftet und ist mit dem Schock gut umgegangen. Nachdem wir alle zunächst ein paar Tage für uns selbst brauchten, haben wir uns gemeinsam hingesetzt und offen über das Thema gesprochen. Dabei ist auch herausgekommen, wie unglaublich beliebt Sven in der Mannschaft war. Das habe ich in der kurzen Zeit, in denen ich ihn kennenlernen durfte, selber auch schon bemerkt. Man hat ihn schnell ins Herz geschlossen, da er ein sehr ruhiger und immer netter Spieler war. Er ist nie negativ aufgefallen und hatte einen sehr hohen Stellenwert in der Mannschaft. Wir haben offen über das Thema gesprochen und gesagt, dass er immer in unseren Herzen bleibt und bei jedem Spiel bei uns ist. So blöd es sich anhört, aber durch diesen Schicksalsschlag, ist aus dem zu Saisonbeginn zusammengewürfelten Haufen eine Einheit geworden. Wir halten besser zusammen und sprechen offener und sachlicher über diverse Themen. Es war ein sehr, sehr schwieriger Moment für die Mannschaft, welcher sie jedoch erwachsener werden lies.
TuS: Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf und der Entwicklung deiner Spieler?
Heider: Ich wusste von Anfang an, dass es eine schwierige Aufgabe ist, da wir in den letzten Jahren keine eigene A-Jugend hatten. Der Kader war zu Saisonbeginn sehr groß, da Spieler hoch kamen, von anderen Vereinen wieder zurück kamen und Spieler geholt wurden. Zum Start der Saison wurden viele Versprechungen gemacht, doch es zeigte sich schnell, dass Unzufriedenheit aufkam und nicht jeder die passende Einstellung an den Tag legte. Dies führte zu Konflikten innerhalb der Mannschaft. Bis vor kurzem waren wir daher auch sehr erfolglos. Inzwischen hat sich jedoch eine Mannschaft, auch nach einigen personellen Abgängen, herauskristallisiert, die auch Lust hat zusammenzuarbeiten, so dass die Ergebnisse sich aktuell sehen lassen können. Es liegt jedoch noch viel Arbeit vor uns um wieder spielerische Qualitäten hervorzubringen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so schwierig wird eine Mannschaft von 0 auf aufzubauen. Die Entwicklung der Spieler war zu Beginn kaum erkennbar. In den letzten Wochen sehen wir jedoch, dass die Spieler sich weiterentwickeln und wir werden sehen, dass sie bis zum Saisonende deutlich besser sind, als wir es derzeit noch sind.
TuS: Was sind die Ziele von Pierre, Kevin und dir für die weitere Saison?
Heider: Wie ich schon sagte: Ich glaube wir werden bis zum Ende der Saison besser sein als jetzt. Das sind unsere Ziele. Wir wollen, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt. Sie soll intelligenter, taktisch und spielerisch besser Fußball spielen. Jeder Spieler soll gut für den Seniorenbereich vorbereitet sein.
TuS: Was sind deine persönlichen Ziele? Wie geht es mit dir im Verein weiter?
Heider: Ich muss ehrlich sagen, dass ich eigentlich nach den schwierigen Seniorenjahren ausgebrannt war. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich nochmal so intensiv mit dem Fußball beschäftigen kann. Durch das Konzept des TuS habe ich mich umstimmen lassen. Die schwierige Anfangszeit hat zunächst dazu geführt, dass das Feuer in mir erloschen ist. Die letzten Wochen, in denen es immer besser gelaufen ist, haben das Feuer in mir wieder entfacht. Es macht mir von Tag zu Tag mehr Spaß mit den Jugendlichen zu arbeiten. Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft. Ich kann mir zwar vorstellen, weiterhin im A-Jugend Bereich tätig zu sein, will mich aber noch nicht festlegen. Ab Februar / März werde ich mir zur neuen Saison Gedanken machen. Stand jetzt würde ich aber weiter machen, denn ich habe noch ein persönliches Ziel. Ich würde gerne mit der A-Jugend, nicht nur Meister werden, sondern auch aufsteigen.
TuS: Vielen Dank für das Interview!
Heider: Herzlichen Dank!