"Lipperodern eine Heimat bieten"

"Lipperodern eine Heimat bieten"

21.08.2020

Interview mit Martin Panke

TuS: Hallo Martin. Du bist sportlicher Leiter der G-E Jugend und somit für den Kinderfußball beim TuS zuständig. Was ist für dich das besondere am Kinderfußball?

Panke: Das besondere am Kinderußball ist, dass wir kleinen Kindern versuchen möglichst viel von dem Gedanken des sich bewegens, des freien Spiels und der Freude am Fußball näher zu bringen. Fußball hat zudem eine soziale Funktion und ich halte es für besonders wichtig, dass Kinder mit einer Mannschaftssportart beginnen, da sie dort das Gefühl einer Gemeinschaft innerhalb einer Mannschaft gewinnen. Nicht der beste Einzelspieler, sondern die Mannschaft, die am besten als Gemeinschaft fungiert, ist häufig der Gewinner. Diese Erfahrungen haben dann Folgewirkungen auf die sozialen Ebenen die sich im weiteren Leben abspielen.

TuS: Wie hat sich der Kinderfußball im Laufe der Jahre entwickelt? Mit welchen gesellschaftlichen Voraussetzungen und Schwierigkeiten musst du dich befassen?

Panke: Sportlich gesehen haben die Spieler, neben den Auswirkungen der Coronakrise, unheimliche Bewegungsprobleme. Das was wir früher erlebt haben, von Morgens bis Abends auf dem Fußballplatz stehen und zu pölen, das fehlt ihnen in jeglicher Form, da die Alternativen zu groß geworden sind. Fast jedes Kind hat ein Handy und Tablet. Für die Kinder ist es attraktiv geworden, sich nicht mehr zu bewegen sondern irgendwelche Figuren digital zu steuern. Dadurch ist der persönliche soziale Kontakt deutlich zurück gegangen. Sich mit 10, 15 Freunden auf dem Bolzplatz zu treffen, das fehlt ihnen. Es macht sich bemerkbar in der Kondition, der Koordination aber auch eben in der Konzentration. Letzteres merkt man häufig auch in der Schule. Insofern versuchen wir durch den Fußball eine ganze Menge aufzufangen, können aber durch die sonstige Freizeitgestaltung der Kinder nicht immer alle Defizite ausgleichen.

TuS: Was zeichnet die Arbeit des TuS im Kinderußball aus?

Panke: Das besondere am TuS ist, dass wir eine ganz starke Infrastruktur haben. Was sich am Vereinsgelände entwickelt hat ist sensationell. Vergleichbares hat niemand, auch nur ansatzweise, als Dorfverein im Kreis Soest. Was aber für den Kinderfußball ganz besonders ist, ist die klare Struktur, die wir von Oben nach Unten haben. Dies beinhaltet die sportliche Leitung aber auch die Trainer, die fast ausschließlich lizensiert sind. Wir haben spezielle Konzepte. Von der G-E Jugend steht der Spaß und die Spielfreude im Vordergrund. In der D-Jugend fangen wir an die Spieler in Spielformen und Positionen einzusetzen, dies aber noch im spielerischen Bereich, da wir hier vom "goldenen Lernalter" sprechen. Ab der C-Jugend spielen wir dann schon leistungsorientiert.

TuS: Hast du Ziele und Visionen für die Zukunft des Vereins?

Panke: Ich bin eher immer der Mahner, der die großen Visionen zumindest mit einem wachen Auge beobachtet. Wir sind letztlich ein Dorfverein und dürfen auf keinen Fall in den absoluten Leistungsbereich übergehen. Der Spaß und die Freude sollten immer im Vordergrund stehen. Wir müssen die Kinder und Jugendlichen fördern, so dass sie nach Möglichkeit später im Seniorenbereich bei uns Fußball spielen, und das gerne auch erfolgreich und höher ambitioniert. Wir müssen als Dorfverein unseren Lipperoder Spielern und Spielerinnen eine Heimat bieten. Insofern würde ich mich gerade auch für die Mädchen freuen, dass die tolle Arbeit die im Mädchenbereich geleistet wird, nicht aus den Augen verloren wird und wir ihnen eine große Wertschätzung zukommen lassen. 

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